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Stress im Führungsjob – Worauf es jetzt ankommt!

Stress im Führungsjob

Hybrides Arbeitsmodell, Führen auf Distanz, Agile Organisation – all das führt zu mehr Stress im Führungsjob

Führung kann sehr viel Spass machen, aber auch stressig sein. Das war schon immer so und wird immer so sein. Die Frage ist, wie verändert sich Führung in Zukunft und was bedeutet das in Sachen Stressmanagement?

Das möchte ich in diesem Blogartikel beleuchten und aufzeigen, was Du tun kannst, wenn Du Dich angesprochen fühlst.

Stress im Führungsjob
Führung kann erfüllend sein und Spass machen, aber auch Stress verursachen

Führungsaufgaben und Stress stehen oft in engem Zusammenhang, denn Führungspersonen haben in der Regel viele Verantwortlichkeiten und müssen meist schnelle Entscheidungen treffen, um ihre Teams erfolgreich zu führen.

Dies kann zu einem hohen Stressniveau führen, da Führungskräfte unter Druck stehen, effektiv zu kommunizieren, Ziele zu erreichen und sich immer schneller den ständig veränderten Rahmenbedingungen anzupassen.

Sie müssen in einer Welt, die sich immer schneller dreht, der Fels in der Brandung für ihre Mitarbeitenden sein.

Für sie selbst sind einige der häufigsten Stressfaktoren

  • der vorherrschende Zeitdruck
  • eine andauernd hohe Arbeitsbelastung
  • teilweise schwierige Mitarbeiterbeziehungen
  • hohe Erwartungen von oben und
  • unvorhergesehene Herausforderungen.

Was sind seit Corona die grössten Herausforderungen für Führungspersonen?

In der Studie „Alpha-Collaboration – Führung im Umbruch; Perspektiven für die Zusammenarbeit der Zukunft“ des Institutes für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFDIZ), bei welcher bis Ende Dezember 2021 482 Führungskräfte in der DACH-Region online mit einem standardisierten Fragebogen befragt und mit 51 Teilnehmern vertiefende Interviews geführt wurden, finden sich dazu 15 Thesen.

Ich möchte daraus einen Ausschnitt genauer betrachten.

Gemäss der Teilnehmenden an dieser Studie werden die Anforderungen in folgenden Bereichen weiter ansteigen

  • „Selbstführung/-management“ (70 Prozent),
  • „Mitarbeiterführung“ (68 Prozent) und
  • „Teamführung“ (80 Prozent)

Zitat aus der Studie „Als Ursache hierfür wird in den Interviews immer wieder das verstärkte Arbeiten im Homeoffice genannt, da das Führen von Mitarbeitern auf Distanz von den Führungskräften erfordert, ihr Führungsverhalten dem digitalen Medium anzupassen und teils neue Führungsroutinen zu entwickeln. Zudem ist mit dem Führen hybrider Teams ein höherer Betreuungsaufwand der Mitarbeiter und Koordinierungsaufwand verbunden“.

Ich persönlich kann das aus meiner eigenen Erfahrung durchaus bestätigen. Allerdings stelle ich aus meiner persönlichen Beobachtung durchaus Unterschiede fest. Während es einigen Führungspersonen eher leicht fällt, sich in einem hybriden Setting zurecht zu finden, und Gespräche mit Mitarbeitenden gleichermassen vertrauensvoll und wertschätzend persönlich wie virtuell zu führen, gibt es auch genug Fälle von Überforderung oder Verharmlosung

Mit Überforderung meine ich, dass Führungskräfte sich nicht in der Lage sehen, virtuell einen psychologisch sicheren Rahmen aufzubauen und dadurch längerfristig die Beziehung zwischen Mitarbeitenden und Führungsperson leidet.

Und bei der Verharmlosung nimmt sich die Führungsperson zu wenig Zeit genauer abzuwägen, was es für einen sensiblen Mitarbeitenden bedeutet, wenn diese/r eine unangenehme Botschaft virtuell transportiert bekommt und niemand da ist, sie / ihn im Zweifel „aufzufangen“.

Was heisst das nun für den Stresslevel der Führungsperson?

Das Führen virtueller Meetings mit personellen Themen ist anspruchsvoll. Man muss zwischen den Zeilen „hören“ können und wirklich ganz im „Hier und Jetzt“ sein mit der Aufmerksamkeit. Reiht sich nun ein Meeting ans nächste, tritt irgendwann logischerweise ein gewisser Ermüdungszustand ein. Es wird zunehmend schwerer, ganz präsent und „gut aufgestellt“ zu bleiben.

Hier ist es sehr wichtig, dass sich die Führungsperson erlaubt, aktive Pausen zu machen. Also dass sie selbst dafür Sorge trägt, zwischendurch aufzustehen, sich zu bewegen und am besten auch mal an die frische Luft geht.

Bei vor Ort Meetings ist das oft einfacher, denn viele Meetings kann man auch durchaus gemeinsam in Bewegung absolvieren, also bei einem Spaziergang. Das tut dann sowohl der Führungsperson als auch dem / der Mitarbeitenden gut und lockert sogar oft schwierige Gesprächssituation auf.

Ich empfehle auch sehr gerne aktive Mittagspausen an Tagen, wo ansonsten viel vor dem PC gesessen wird. Ein kleine Jogging-Runde oder andere Sporteinheit vor dem Mittagessen, oder dann nach dem Mittagessen ein Spaziergang in der Natur wirken oft wahre Wunder. Anspannung kann aus dem Körper weichen und das Gehirn wird mit neuem Sauerstoff  versorgt.

Abgrenzung auf Auftanken bei Stress als Führungsperson
Für Führungspersonen ist Abgrenzung und Auftanken für das Stressmanagement essentiell.

Zurück zu Studie, die weiterhin besagt, dass „bei den Führungsrollen, die sich primär aus der hierarchischen Position der Führungskräfte ableiten, wie „Vorgesetzter“, „Manager“, „Macher/Umsetzer“ und „Entscheider“ wenige Befragte einen Bedeutungsanstieg erwarten (5 bis maximal 21 Prozent). Anders verhält es sich bei den Rollen, die sich aus ihrer Führungsfunktion ableiten, wie „Leader/Sinnstifter“ „Influencer/Beziehungsmanager“ und „Personalentwickler/Coach“. Bei ihnen erwarten 62 bis 80 Prozent der Führungskräfte, dass ihre Bedeutung steigt.“

Die meisten erwarten hier, dass die Anforderungen an Kommunikation und Kooperation steigen, Und das liegt unter anderem auch daran, dass es immer mehr laterale Führung sowie verteilte Führung aufgrund von agilen Organisationsmodellen gibt. Führungskräfte müssen sich neu in einem Netzwerk von Führungsrollen zurecht finden und immer mehr Entscheidungen in die Teams abgeben.

Auch das fällt einigen Führungspersonen leicht, da sie gerne delegieren und ihre Mitarbeitenden befähigen / ermächtigen (wobei mir hier der englische Begriff „empowern“ deutlich besser gefällt), anderen dagegen eher schwer, da sie Angst vor Kontrollverlust haben. In einigen Fällen ist diese Angst unbegründet, aber es gibt auch Unternehmen, in welchen obwohl eigentlich auf mehr Eigenverantwortung von Teams und Mitarbeitenden gesetzt wird, die Führungsperson „von oben“ aber immer noch die Verantwortung für alles bekommt, was schief geht. Und so eine Sandwich-Position fühlt sich wahrlich nicht wirklich gut an und kann somit auch Stress auslösen.

Hier gilt es, die eigene Rolle immer wieder zu schärfen und sich auch ganz bewusst abzugrenzen.

Was kannst Du als Führungsperson für Deine Gesundheit tun?

Besonders wichtig sind guter Schlaf, ausreichende Bewegung und gesunde Mahlzeiten. Leider ist genau das aber nicht so einfach. Denn je mehr Stress wir empfinden, desto mehr neigen wir dazu, gesunde Routinen über Bord zu werfen. Dabei bedarf es manchmal gar nicht viel, sondern nur einen allerersten Schritt.

Denn sich zu viel auf einmal vorzunehmen führt nur dazu, dass man am Ende gar nichts umsetzt. Hier ein paar Beispiele:

Bewegung: Anstatt Dir also vorzunehmen, eine grosse Joggingrunde zu laufen, starte mit 5 Sonnengrüssen aus dem Yoga oder mit 20 Squats (Kniebeugen) oder auch 20 Jumping Jacks (Hampelmännern).
Ernährung: Anstatt am Morgen aufwändig ein grosses Frühstück anzurichten, bereite Dir am Abend vorher bereits alles für ein Porridge vor, so dass Du dann nur noch morgens etwas (Pflanzen-)Milch aufgiessen und das Ganze aufwärmen musst.
Schlaf: Anstatt bis kurz vor dem Schlafengehen fernzusehen oder im Internet zu surfen, nimm Dir 1 Stunde bewusst Zeit, um herunterzufahren. Stimme Dich also auf die Nachtruhe ein. Wenn Du kein Fan von Atemübungen oder Meditationen bist, höre Deine Lieblingsmusik oder mache einen kurzen Abendspaziergang.

Du siehst, Stress im Führungsjob kannst Du selbst aktiv entgegentreten. Sorge dafür, dass Du genug Ausgleich zu Deiner anspruchsvollen Tätigkeit als Führungsperson hast und Dir tagsüber zwischendurch immer Pausen einräumst.

Beispiele für Stressmanagement
Einige Beispiele, was Dir bei Stress helfen kann.

Zum Weiterlesen: 

Das Management Summary der Studie findest Du unter diesem Link.

Mein Blogartikel Stress – Was tun, wenn er überhand nimmt?

Mein E-Book „Stress erkennen und managen“ , in welchem ich neben der westlichen auch die ayurvedische Perspektive auf Stress beleuchte. Darüber hinaus erhältst Du hilfreiche Tipps für Deinen Alltag. Du kannst Dir das E-Book für 0 Euro herunterladen.

Und wenn Du gerne Unterstützung dabei haben möchtest, wieder zurück in Deine mentale Balance zu kommen, dann melde Dich sehr gerne bei mir für ein kostenloses Kennenlernen. Du kannst mir eine E-Mail senden yvonnelange.ch@gmail.com oder Dir direkt einen 30 Min. Termin buchen.

Meine Beratungen finden entweder vor Ort in Winterthur statt, in meinem Praxisraum im W3-Therapiehaus für Psycho- und Körpertherapie, oder Online. Melde Dich auch hier gerne per E-Mail, um einen Termin zu vereinbaren.

Voraussichtlich im Herbst wird die nächste Runde meines betreuten Online-Kurs „Volle Kraft voraus! – In 4 Wochen zu mehr Energie im Alltag“ starten. Setze Dich gerne ganz unverbindlich auf die Warteliste, dann erfährst Du als Erstes, wenn es wieder losgeht.

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Wichtig: Meine Arbeit und meine Beratung ist KEIN Ersatz für eine ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung und erhebt auch nicht diesen Anspruch.

4 Gedanken zu „Stress im Führungsjob – Worauf es jetzt ankommt!“

  1. Hach ja, ich war schon öfters in Führungspositionen und irgendwann habe ich die immer wieder abgegeben, weil ich nur noch gestresst war.
    Erst vor kurzer Zeit kam meine jetzige Chefin mit der Position der stlv. Geschäftsführerin um die Ecke – und ich habe „Nein!“ gesagt! Verrückt oder? Aber es fühlte sich richtig an und tut es auch noch, also denke ich, es war die richtige Entscheidung. 🙂

    1. Liebe Rosi

      Ich danke Dir sehr für Deinen Beitrag!

      Wenn es sich für Dich richtig angefühlt hat: Absolut beste Entscheidung! Ein „Nein“ zu diesem Job war ein „Ja“ zu Dir und Deiner mentalen Balance. Ich habe es schon oft erlebt, dass KlientInnen sich zuerst wahnsinnig angestrengt haben, um einen bestimmten Karriereschritt zu machen, und als dieser dann erreicht war, sind sie wie in ein Loch gefallen und waren plötzlich unglücklich und völlig erschöpft. Viele Menschen identifizieren sich auch immer noch viel zu stark mit dem Status einer Führungsposition. Dabei sind Führungskräfte doch keine besseren Menschen! Aber unsere Gesellschaft suggeriert gerne, dass man *etwas erreichen“ muss, dass man „Karriere machen“ muss. Ich persönlich finde, dass dies unnötigen Druck erzeugt und ausserdem Menschen, die sich viel besser in anderen Aufgaben verwirklichen könnten, an einen Ort führt, der einfach nicht gesund für sie ist.

  2. Hallo Yvonne,
    Dein Blogartikel hat mich an die Zeit erinnert, als ich selbst Führungskraft in einer Bank war. Oft jagte ein Termin den anderen, es blieb kaum Zeit zum Durchatmen und von einer Mittagspause in Ruhe möchte ich gar nicht sprechen. Das war undenkbar. Irgendwann habe ich gemerkt, dass es so nicht weiter gehen kann und habe genau auf die drei genannten Punkte geachtet: gesund essen, Bewegung und ausreichend Schlaf. Das hat den Stress zwar nicht verschwinden lassen, aber ich konnte besser damit umgehen.
    Danke für diesen Artikel zu diesem wichtigen Thema.
    Viele Grüße, Daniela

    1. Liebe Daniela

      Ich danke Dir sehr für’s Teilen Deiner eigenen Erfahrungen.

      Super, dass Du es selbst in den Griff bekommen hast. Wie schwer ist es Dir gefallen, gesunde Routinen aufzubauen? Und was kannst Du anderen mit auf den Weg geben, die in einer ähnlichen Situation sind? Bei meinen KlienInnen ist das nämlich ganz oft der Knackpunkt: Eigentlich wüssten sie was zu tun ist, aber alleine fallen sie immer wieder in alte Muster zurück.

      Und ja, wir können oft den Stress nicht ganz abstellen, aber wir können einen besseren Umgang damit finden.

      Herzliche Grüsse
      Yvonne

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Yvonne Lange

Ayurveda, Yoga und Achtsamkeit

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